Der Fenchel ist im Mittelmeergebiet und in Vorderasien beheimatet. Als Gewürz- und Heilpflanze war er bereits in der Antike bekannt und begehrt. Er wurde bei Blasen- und Nierenleiden, bei Verdauungsstörungen und in der Frauenheilkunde eingesetzt. Die Römer brachten den Gewürzfenchel mit nach Mitteleuropa, aber erst den christlichen Mönchen gelang es, den Fenchel in Mittel- und Nordeuropa einzubürgern. Er wurde zu einer klassischen Klostergartenpflanze, deren gesundheitlichen Nutzen man schätzte, der man zudem auch kräftigende Wirkungen gegen Irr- und Aberglauben jeder Art nachsagte.
Erst im 19. Jahrhundert gelang es italienischen Gemüsegärtnern, den uns heute bekannten Knollenfenchel zu züchten, der seitdem ein unverzichtbarer Bestandteil der italienischen Küche ist. Das würzige Gemüse wurde erst im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts auch in Deutschland bekannt und ist bis heute nur selten in hiesigen Gärten zu finden, wohl aber im gut sortierten Lebensmittelhandel und auf Wochenmärkten.