Rosenkohl ist eine zweijährige Pflanze, die einjährig kultiviert wird. Man sät im März oder April und versetzt die Jungpflanzen bis Anfang Juni an ihren endgültigen Platz mit einem Abstand von 60cm zwischen und in der Reihe. Jungpflanzen sind auf Wochenmärkten oder beim Gärtner erhältlich. Der Rosenkohl gedeiht auf fast jedem Boden, bevorzugt aber etwas schwerere Böden. Er gehört zu den Starkzehrern. Vor der Pflanzung soll eine erste Düngung gegeben werden, der Kohl schätzt auch untergegrabenen Stallmist oder Kompost. Er kann gut in zweiter Tracht nach dem ersten Frühgemüse wie Spinat, Radieschen oder Salat gepflanzt werden. Da es eine Weile dauert, bis die Pflanzen ihre volle Größe erreicht haben, kann man die Beetränder auch noch für die Aussaat von Pflücksalat nutzen.
Während der Standzeit muss regelmäßig gehackt werden, dabei kann man die Pflanzen leicht anhäufeln. Bis zur Ernte sollte zweimal – zuletzt Mitte August – gedüngt werden. Dabei vermeidet man eine Überdüngung mit Stickstoff, die zur Entwicklung zu lockerer Röschen führt. Beim Rosenkohl muss man vor allem im Herbst bis zu den ersten Frösten auf regelmäßiges Wässern achten, denn diese Zeit ist die Hauptentwicklungszeit der Röschen. Deshalb bricht man auch Mitte September den Haupttrieb aus, so dass die Energie der Pflanze in das Wachstum der Rosen geht.
Schädlinge und Krankheiten
Rosenkohl leidet unser denselben Problemen wie viele andere Kohlsorten auch. Er wird gerne vom Kohlweißling, einem Schmetterling, aufgesucht, der seine Eier an die Unterseite der Blätter legt. Sie können leicht mit den Fingern zerdrückt oder abgestreift werden. Ein Vogelnutznetz verhindert die Eiablage der Schmetterlinge. Sind die Larven erst einmal geschlüpft, vertilgen sie in kürzester Zeit große Blattmassen.
Beliebt ist der Rosenkohl auch bei der Kohlfliege. Die Hauptbefallszeit ist der Juli. Sie legt ihre Eier am Wurzelhals der jungen Pflanzen ab. Die Maden fressen dann an den Wurzeln und können damit die jungen Pflanzen so sehr schädigen, dass sie absterben. Mit Gemüseschutznetzen kann der Befall verhindert werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, Kohlkragen aus Pappe oder Kunststoff um die Wurzelhälse zu legen. Die Fliege legt ihre Eier dann auf die Pappen, wo sie vertrocknen. Gesteinsmehl an die Wurzelhälse gestreut, wirkt vorbeugend. Befallene Pflanzen sollte man ausgraben und vernichten.
Kohlhernie ist ein Schleimpilz, der zur Verformung der Wurzel und zum Absterben der Pflanze führt. Befallene Pflanzen vernichten, nicht kompostieren. Auf das betroffene Beet sollten sieben Jahre lang keine Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, also Kohl, Rettich, Senfgewächse etc. mehr kommen, da der Erreger lange in der Erde übersteht. Kalkstickstoff beugt vor. Mittlerweile gibt es erste resistente Sorten.
Allgemein zur Krankheitsvorbeugung sollte man immer bei der Kohl-Ernte die Strünke mit herausziehen und vernichten, nicht kompostieren. Ein Fruchtwechsel ist sinnvoll, Kohl sollte nicht öfter als alle vier Jahre auf einem Beet stehen.
Ernte, Lagerung und Konservierung
Rosenkohl ist ein Wintergemüse und schmeckt nach dem ersten leichten Frost am besten, denn es wandelt sich ein Teil der im Gemüse enthaltenen Stärke in Zucker um. Man erntet so viele Röschen, wie man gerade braucht und kann den Rest auf dem Beet stehen lassen. Der Rosenkohl ist winterhart, allerdings verträgt er den häufigen Wechsel zwischen tieferen Minus- und Plusgraden nicht so gut, die Röschen neigen dann zum Faulen. So kann es je nach Wetterlage auch sinnvoll sein, den Bestand komplett zu ernten und einzufrieren.
Zum Einfrieren putzt man die Röschen und entfernt lose oder vergilbte Blätter. Ob man den Kohl blanchiert, bevor man ihn in den Tiefgefrierer gibt, ist Ansichtssache, beides ist möglich. Auch fertig zubereitet kann man den Rosenkohl gut einfrieren und portionsweise auftauen.
Für andere Konservierungsarten wie Einkochen oder Trocknen ist er nicht gut geeignet. Erntet man die ganze Pflanzen, so kann man sie kopfüber im kalten Raum aufgehängt gut zwei, drei Wochen lagern. Die einzelnen Röschen halten im Gemüsefach des Kühlschrankes einige Tage.
Sorten
- Hilds Ideal ist eine bewährte winterharte Sorte.
- Roodnerf hat einen leicht rötlich eingefärbten Stengel, aber hellgrüne Blätter - das sieht hübsch aus. Die Sorte ist ertragreich und winterhart.
- Falstaff hat violette Blätter und Sprossen, die Farbe der kleinen zarten Röschen bleibt auch beim Kochen erhalten.