Wie alle anderen Kohlsorten stammt auch der Rotkohl vom Wildkohl ab, der an den Küsten Südenglands, Irlands und Frankreichs zu Hause ist. Heute wächst auf Helgoland noch Wildkohl. Zunächst wurden aus dem Wildkohl die einfachen Blattkohlarten kultiviert wie z.B. der Grünkohl. Im Mittelalter wurde der erste Kopfkohl gezüchtet, in den nachfolgenden Jahren erweiterte sich das Sortenspektrum erheblich. Rotkohl wird erstmals erwähnt in den Schriften der Hildegard von Bingen im 11. Jahrhundert als "Rubeae caules". Lange Zeit war er ein fester Bestandteil der Ernährung der ärmeren Bevölkerung Mitteleuropas, da er ein verhältnismäßig günstiges und sehr lagerfähiges Gemüse ist, das besonders im Winter für die Versorgung mit Vitamin C sorgt. Mit den Möglichkeiten der Gemüseproduktion unter Glas und dem zunehmenden Import aus wärmeren Ländern ist der Rotkohl vom Speisezettel vieler Menschen beinahe vollständig verschwunden.