Die Wegwarte, aus der unser heutiger Zuckerhut hervorgegangen ist, wurde bereits in der Antike als Arzneipflanze genutzt. Für Deutschland ist die Verwendung von Wegwarte als Heilpflanze – gut zur Magenstärkung - seit dem Mittelalter belegt. Wild wachsende Wegwarte wurde vermutlich in begrenztem Unfang auch als Gemüse zubereitet. Ein besonderes Interesse fand zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Wurzel der Wegwarte, die geröstet und zerrieben als Kaffeeersatz verwendet wurde. Man begann daraufhin, den Wildpflanzen eine dickere Wurzel anzuzüchten und der Zichorienkaffee verbreitete sich in der Bevölkerung. Echter Bohnenkaffee war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts für weite Bevölkerungskreise ein kostbarer Luxus, oft wurde er mit Zichorienkaffee gestreckt. Der Zuckerhut in seiner heutigen Form als Salat bzw. Gemüse ist in Deutschland erst seit den 70er Jahren bekannt.