Radieschen bevorzugen einen mittleren Boden, sonnige Lage und vertragen keine frische organische Düngung. Da sie zur Anreicherung von Nitrat neigen, sollte man auf mineralischen Dünger verzichten. Sie eignen sich wegen ihrer kurzen Kulturdauer von sechs bis acht Wochen besonders gut als Vor-, Zwischen- oder Nachfrucht, wo auch immer Platz im Beet ist. Man sollte aber darauf achten, sie nicht in Folge mit sich selbst, mit Rettich oder mit Kohl anzubauen, damit sich keine typischen Krankheiten oder Schädlinge im Boden festsetzen.
Radieschen sät man im Frühjahr, sobald der Boden sich bearbeiten lässt. Unter Glas oder Vlies verfrüht sich die Ernte. Die Samen werden nicht tiefer als einen Zentimeter und mit einem Abstand von ca. 4-5cm in und 15cm zwischen der Reihe gelegt. Die Radieschen müssen gleichmäßig feucht gehalten werden, damit sie nicht pelzig werden oder schossen. Bei wechselnder Feuchtigkeit können die Knollen auch leicht platzen oder werden unangenehm scharf.
Das ganze Frühjahr und den Sommer über können Radieschen gesät werden, wenn man an die Jahreszeit angepasste Sorten verwendet. Im Hochsommer ist es ihnen an einem sonnigen Platz allerdings oft zu heiss und sie gedeihen besser im lichten Schatten. Letzter Aussaattermin ist im gemäßigten Klima der September. Die Pflanzen sind nicht frosthart. Radieschen eignen sich sehr gut als Markiersaat für langsam keimende Gemüsesorten wie Möhre oder Pastinaken. Sie gedeihen gut in Mischkultur mit den genannten Arten sowie mit Bohnen, Salat, Mangold und Spinat.
Wenn Radieschen zum Blühen kommen, ist die Knolle nicht mehr genießbar. Wohl aber kann man abwarten, bis sich nach der Blüte die Samenschoten bilden, die als pikante Salatdreingabe essbar sind.
Sorten
Es gibt Radieschen in verschiedenen Formen und Farben. Für den Anbau im Garten oder Treibhaus ist die Unterscheidung nach Frühjahrs- oder Sommersorten bedeutsam.
- Saxa und Saxa Treib sind die frühesten Sorten für den Anbau unter Glas oder Folie und auch für den Start im Freiland. Für den Anbau im Sommer nicht geeignet wegen Schossgefahr.
- Eiszapfen sehen aus wie Minirettiche, sind aber Radieschen. Sie haben eine längliche und spitz zulaufende, rein weiße Form. Geignet für den frühen Anbau auch unter Glas oder Vlies.
- Halbrot-halbweiß, eine rote Sorte mit weißer Spitze für den Anbau im Frühjahr und Herbst.
- Rudi, eine platzfeste Sorte, die nicht pelzig wird, geeignet für die gesamte Anbauzeit.
- Raxe ist eine platzfeste Sorte für die ganze Freilandsaison, die auch nicht pelzig wird. Der Geschmack ist mild.
- French Breakfast ist eine längliche zweifarbige (rot-weiß) Sorte, die nicht pelzig wird. Kräftiger Geschmack.
- Riesenbutter ist eine bewährte Sorte für den Sommeranbau, die große milde Knollen hervorbringt.
Schädlinge und Krankheiten
Als Mitglied der Kreuzblütlerfamilie leiden Radieschen unter denselben Schädlingen und Krankheiten wie Rettiche und auch Kohl. Zu den wichtigsten Schädlingen gehören:
- Erdflöhe
- Diese treten besonders bei trockenem Boden auf. Sie fressen Löcher in die Blätter und beeinträchtigen damit das Wachstum der Pflanze. Im Frühjahr schädigen sie bisweilen auch die Saat und die Keimblätter. Es hilft, den Boden feucht zu halten und zu mulchen. Durch Mischkultur werden die Erdflöhe abgelenkt.
- Kleine Kohlfliege
- Diese treten in drei Generationen zwischen Mai bis September auf. Die Maden fressen kleine braune Fraßgänge in die Radies. Pflanzen, die bis Mitte Mai geerntet werden, bleiben davon verschont. Vorbeugend hilft Gemüseschutznetz.
- Kohlweißling
- Dieser Schmetterling, der gerne auch seine Eier an Kohlpflanzen ablegt, verschont auch Radieschen nicht. Vorbeugend können die Pflanzen unter Gemüseschutznetz oder Vogelschutznetz gezogen werden.
- Rettichschwärze
- ist eine Pilzerkrankung, die durch die Wurzeln eindringt. Die Knollen verfärben sich grau bis schwarz. Befallene Pflanzen vernichten, auf dem Beet mindestens drei Jahre keine Radieschen oder Rettiche mehr anbauen.
Ernte, Lagerung und Konservierung
Mit der Ernte sollte man beginnen, sobald die ersten Radieschen in der Reihe kirschgroß sind, denn sie wachsen sehr schnell, so dass man sonst kaum nachkommt. Radieschen eignen sich nur für den Frischverzehr. Im Kühlschrank halten sie einige Tage frisch, wenn man sie in ein feuchtes Tuch wickelt. Das Laub sollte man zum Lagern abdrehen, da es sonst Wasser aus den Früchten zieht. Schrumpelig gewordene Radieschen kann man für einen halben Tag in eine Schüssel mit Wasser legen, sie werden dann wieder knackig.