An der deutschen Nordseeküste war wilder Sellerie noch bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitet, ist dann aber durch zunehmende wasserbautechnische Maßnahmen verdrängt worden und kaum noch zu finden. Wild wachsender Sellerie kommt auch auf salzhaltigen Böden im Binnenland vor und ist in verschiedenen Teilen Europas sowie Westasien bis Ostindien und in Afrika bekannt.
In Kultur genommen wurde Sellerie zunächst als Blattpflanze. Archäologischen Funden zufolge wurde der Sellerie bereits im alten Ägypten und in den antiken Kulturen Griechenlands und Italiens als Garten- und Heilpflanze verwendet.
Auch im Bereich des heutigen Deutschlands wurde Sellerie bereits zu Beginn der Zeitrechnung verwendet, die Quellen lassen aber offen, ob es sich dabei um wilde oder kultivierte Pflanzen gehandelt hat. Auch in der Wikingersiedlung Haihabu hat man Spuren von Sellerieverwendung gefunden, wobei unklar blieb, ob es sich bereits um Pflanzen aus Gartenbau gehandelt hat.
Eine züchterische Bearbeitung des Selleries hin zur Ausbildung der uns bekannten Knollen oder der langen Stiele, die zum Verzehr gebleicht werden, hat erst ab dem 17. Jahrhundert stattgefunden. Während in England und auch in den Mittelmeerländern der Stangen- bzw. Bleichsellerie sehr beliebt ist, wird in Deutschland dem Knollensellerie bislang der Vorzug gegeben.