Die Speiserübe stammt von der in Europa, Westasien und Nordafrika verbreiteten Wildpflanze Rübsen (Brassica campestris) ab. Die Samen dieser Pflanze wurden wegen ihres hohen Ölgehaltes teilweise wild gesammelt und verzehrt, doch gab es andere, ergiebigere Ölpflanzen. Erst aus der Kreuzung von Brassica campestris mit Brassica oleracea (Kohl) ist um 1700 der uns heute bekannte Raps entstanden, die einzige in Deutschland im nennenswerten Maß kultivierte Ölpflanze.
Die ebenfalls aus derselben Kreuzung hervorgegangene Speiserübe wurde hingegen bereits in der Antike angebaut und war im mittelalterlichen Europa, das die Kartoffel noch nicht kannte, unentbehrlich für die Ernährung der Bevölkerung. Mit dem Siegeszug der Kartoffel allerdings hat die Speiserübe an Bedeutung verloren. Die Teltower Rübe als eine besonders schmackhafte Variation war über die brandenburgische Haupt-Anbauregion hinaus bekannt. Sie galt als das Lieblingsgemüse von Johann Wolfgang von Goethe, der sich das Gemüse nach Weimar schicken ließ. Denn nur auf den sandigen märkischen Böden gedieh die würzige Rübe. Auch Immanuel Kant soll sie geschätzt haben. Zu DDR-Zeiten wurde die Teltower allerdings nicht mehr industriell angebaut und lediglich vereinzelt in Haus- und Kleingärten erhalten. Mittlerweile hat das Teltower Rübchen jedoch wieder so viele Anhänger gefunden, dass es auch gewerblich angebaut wird und Saatgut im gut sortierten Fachhandel erhältlich ist.