Die Tomate stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Sie wurde durch Kolumbus gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa gebracht. Dort betrachtete man die Pflanze, die den Nachtschattengewächsen zuzuordnen war, mit Argwohn. Denn sie gehört in die selbe Pflanzenfamilie wie die einheimische Tollkirsche und der Stechapfel – beides Giftpflanzen und „Hexengewächse". So sah man in der Tomate zunächst eine obskure Zierpflanze. Man mutmaßte darüber, ob die pralle rote Kugel nicht mit der Frucht der Erkenntnis identisch sei, die Eva einst Adam gereicht hatte. Dieser Gedanke hat sich in der Bezeichnung „Paradiesapfel" oder „Paradeiser" niedergeschlagen. Bis die Tomate Eingang in die europäische Küche gefunden hat, verging noch eine ganze Weile. Verschiedenen Überlieferungen zufolge haben sich als erstes die Italiener an den Verzehr der Tomate herangetraut und rasch Gefallen an der saftigen Frucht gefunden. Im 18. Jahrhundert wurden Tomaten bereits feldmäßig angebaut. In Deutschland hingegen dauerte es noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, bis von Süd nach Nord fortschreitend Tomaten als Lebensmittel aktzeptiert wurden. Im 20. Jahrhundert begann die Tomate ihren Siegeszug über die ganze Welt. Verarbeitet zu Suppen, Saucen und Ketchup, sowie eingedickt zu Tomatenmark, ist sie insbesondere aus der modernen Fastfood-Küche nicht mehr wegzudenken. Heute verzehrt der Durchschnittsdeutsche mehr als 20kg Tomaten pro Jahr.