Fenchel ist eine Langtagspflanze, das heißt, er neigt zum Schossen bzw. Blühen, wenn die Tage länger werden. Bei Gemüsefenchel ist diese Eigenschaft unerwünscht, da man ja möglichst große Knollen ernten möchte. Um das Schossen im Frühsommer zu verhindern, besorgt man sich entweder schossfeste Sorten oder aber sät erst Mitte bis Ende Juni im Freiland an einem warmen und geschützten Ort aus. Damit der im Hochsommer gesäte Fenchel bis zum November erntereif ist, benötigt er viel Wärme – ideal ist der Anbau im Weinbauklima oder auf einem Hochbeet.
Wer in ungünstigeren Klimalagen gärtnert, sollte entsprechend auf schossfeste Sorten zurückgreifen, die bereits ab März im Warmen vorgezogen werden können. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 20 °Grad, nach der Keimung können die Pflänzchen behutsam an etwas tiefere Temperaturen, aber möglichst nicht unter 15° C, gewöhnt werden.
Ausgepflanzt wird im Mai – bei nur mäßig warmem Klima zunächst noch unter Vlies oder Folie. Der beste Abstand beträgt 40cm zwischen und 25cm in den Reihen. Pflanzt man enger, so bleiben die Knollen kleiner. Bei Direktaussaat kann man mit dem Vereinzeln auf den o.g. Abstand warten, bis die herauszuziehenden Pflänzchen eine solche Größe haben, dass man eine – oder mehrere – Mahlzeiten daraus herstellen kann, denn auch sehr junge Fenchelpflanzen sind in der Küche bestens zu verwenden.
Fenchel zehrt mittelstark, d.h. er wächst am besten in zweiter Tracht, nachdem im Vorjahr ein Starkzehrer das Beet belegt hatte. Während der Wachstumszeit kann man den Fenchel mit ein wenig Kompost oder einem anderen organischen Dünger versorgen. Zuviel Stickstoff sollte nicht aufs Beet, da Fenchel dann das gesundheitsschädliche Nitrat anreichert.
Die Pflege des Fenchelbeets ist einfach, man muss sich lediglich darum kümmern, Unkraut zu zupfen bzw. zu hacken und man darf keine zu starken Unterschiede in der Wasserversorgung zulassen, da die Knollen sonst platzen können.Fenchel verträgt sich gut in Mischkultur mit Salat, der zwischen den Reihen wachsen kann, bis die Fenchelpflanzen den ganzen Platz einnehmen. Ungünstig ist die Pflanzung mit anderen Mitgliedern der Doldenblütlerfamilie, wie Möhren, Pastinaken oder Petersilie.
Im Herbst kann der Fenchel bei vorübergehenden leichten Minustemperaturen auf dem Beet stehen bleiben, günstig ist dabei eine Abdeckung mit Vlies oder Stroh. Drohen länger Temperaturen unter minus 3°C, so muss er aus dem Beet genommen werden.
Sorten
- Fino ist eine weitgehend schossfeste Sorte, die bereits im Frühjahr ausgesät werden kann.
- Selma ist ebenfalls eine schossfeste Sorte und kann ab April angebaut werden.
- Mammouth bildet helle, große Knollen und ist recht schossfest.
- Di Firenze ist eine ältere Sorte, die sehr große Knollen bildet, aber nicht schossfest ist, Anbau ab Sommer.
Schädlinge und Krankheiten
Gemüsefenchel ist in deutschen Gärten wenig verbreitet und hat von daher auch noch nicht viele Antagonisten. In nassen Sommern können Pilzkrankheiten den Pflanzen zusetzen. Um Erkrankung vorzubeugen, sollte man erst nach drei Jahren wieder auf demselben Beet Gemüsefenchel anbauen und auch eine Fruchtfolge mit anderen Mitgliedern der Doldenblütlerfamilie vermeiden.
Ernte, Lagerung und Konservierung
Der Fenchel kann im Prinzip bedarfsweise geerntet werden. Naturgemäß werden die Knollen mit der Zeit immer größer, so dass man zunächst kleinere Pflanzen erntet, dafür aber eine längere Erntezeit ausschöpft. Wenn im Herbst längerer oder tieferer Frost droht, müssen die Knollen vom Beet. Man kann sie dann noch 2-3 Wochen im Gemüsefach des Kühlschrankes lagern. Auch einfrieren lässt sich Fenchel unkompliziert, man bereitet ihn dazu küchenfertig zu.
Wenn man das Grün abschneidet (das auch vollständig in der Küche für Salate, Suppe etc. verwendet werden kann) und die Knollen mitsamt Wurzeln in feuchten Sand einschlägt, halten sie in einem kühlen Kellerraum einige Wochen.