Die Herkunft der Pastinaken lässt sich nicht eindeutig herleiten. Auf bildlichen Darstellungen können sie leicht mit Möhren verwechselt werden. Vermutlich sind sie als Wildpflanzen in Mitteleuropa bereits in der Jungsteinzeit verzehrt und möglicherweise auch angebaut worden. Für die Römerzeit gibt es einige Hinweise auf den Anbau von Pastinaken auch in "Germania". Eindeutige Nachweise lassen sich aber erst für das Spätmittelalter in Frankreich und seit dem 16. Jahrhundert auch für den deutschen Raum finden. In den nachfolgenden zwei Jahrhunderten galt die Pastinake als wichtiges Grundnahrungsmittel, da sie aufgrund ihres hohen Stärke- und Zuckergehaltes sehr nahrhaft ist und keiner besonderen Lager- oder Konservierungsbedingungen bedarf. Mit der Einführung der ebenso unkomplizierten und ertragreichen Kartoffel wurde die Pastinake rasch vom Speiseplan der Mitteleuropäer verdrängt. Besonders gute Kulturbedingungen findet sie im gemäßigten atlantischen Klima, weshalb sie sich in den Niederlanden, Frankreich und England noch etwas besser halten konnte. Dort sind auch noch einige verschiedene Sorten in Kultur. In Deutschland hingegen war die Pastinake im 20. Jahrhundert annähernd unbekannt geworden - nur in Ostpreußen und Schlesien gehörte sie noch auf den Speiseplan. In den 1990er Jahren erfuhr sie durch den ökologischen Landbau eine Renaissance. Bis heute gehört sie noch nicht zum Standardrepertoire der Discounter, ist aber auf Wochenmärkten und in Naturkostläden wieder erhältlich. Das Angebot an Saatgut für den Hausgärtner ist immer noch beschränkt, aber immer mehr Anbieter nehmen das historische Wurzelgemüse wieder in ihr Programm auf, so dass die Pastinake in absehbarer Zeit auch wieder in deutschen Kleingärten verbreitet sein wird.