Die Kultur von Rharbarber ist vollkommen unkompliziert. Er gedeiht auf fast jedem Boden. Da sich sandiger Boden schneller erwärmt, kann man dort auch früher ernten als z.B. auf schwerem Lehm. Der Pflanzplatz muss nicht vollsonnig sein, auch eine halbschattige Stelle wird vertragen, wenngleich die Pflanze dann etwas weniger ertragreich sein kann. Wichtig ist nur, dass der Rhabarber genügend Nährstoffe erhält.
Junge Rhabarberpflanzen sind im Handel erhältlich. Wenn man jemanden kennt, der Rhabarber im Garten hat, kann man aber auch im Herbst um ein Teilstück bitten. Die Blätter sollten zu dem Zeitpunkt schon gelb geworden sein und eingezogen werden. Nun kann man von einer großen Pflanze ein Stück abstechen, wobei man darauf achten muss, dass ein Kopf mit mehreren Austriebsstellen pro Teil erhalten bleibt. Das Wurzelstück sollte nicht trocken werden, sondern bald wieder eingepflanzt werden.
Die Pflanzstelle gräbt man vorab gründlich um und arbeitet Stallmist oder Kompost ein, da Rhabarber sehr hungrig ist. Nun setzt man das Teilstück nicht tiefer ein, als es vorher auch gestanden hat und schlämmt es kräftig ein. Jede Pflanze braucht einen Platz von 1x1 Meter, setzt man sie enger, so werden die Stiele dünn bleiben. In der Regel reichen zwei Pflanzen für einen Haushalt.
Über den Winter sieht man nichts mehr von der Pflanze, die alle Blätter eingezogen hat. Über Winter sollte man die Pflanzstelle mit Herbstlaub oder Torf mulchen, damit die Pflanze nicht zu stark durchfriert. Sobald es wärmer wird, die Mulchdecke abnehmen, dann beginnt der Rhabarber bald auszutreiben. Wenn es soweit ist, sollte man ihn noch einmal mit stickstoffhaltigem Dünger versorgen.
Bei längerer Trockenheit braucht der Rhabarber Wassergaben. Im Sommer nach der Erntezeit noch einmal etwas düngen. Nun soll die Pflanze ungestört wachsen und Kraft sammeln für die nächste Erntesaison. Eventuell sich entwickelnde Blütenstände ausbrechen.
Sorten
Es gibt grünstieligen und rotstieligen Rharbarber. Die grünen Sorten sind saurer und deshalb weniger beliebt.
- Gigant ist eine sehr ertragreiche frühe grüne Sorte, bei der die Ernte aber bereits im Mai abgeschlossen ist.
- Holsteinischer Blut gehört zu den beliebtesten Sorten. Die Stiele sind von außen rot, innen teils rot, teils grün. Der Geschmack ist milder.
- Sutton hat ähnliche Eigenschaften wie Holsteinischer Blut, er bildet zusätzlich fast nie Blütenstände aus.
- Himbeerrhabarber hat innen wie außen rote Stiele, die allerdings sehr dünn sind. Er ist wenig ertragreich, schmeckt aber am mildesten. Es ist schwierig, Jungpflanzen im Handel zu erhalten.
Schädlinge und Krankheiten
Rhabarber wird fast nie krank.
Ernte, Lagerung und Konservierung
Rhabarber wird erst im zweiten Standjahr geerntet, und dann auch nur zaghaft. Erst im dritten Jahr kann man mit einer kräftigen Ernte rechnen. Man beginnt, wenn die Pflanze mehrere starke Stiele entwickelt hat. Zur Ernte dreht man die Stiele heraus, keinesfalls darf man sie abschneiden, da sich sonst Faulstellen entwickeln können. Die Ernte muss man mit Maß angehen, es sollten nicht mehr als ein Drittel bis die Hälfte der Stiele auf einmal abgenommen werden. Danach muss sich die Pflanze erst wieder ein bisschen erholen, bevor ein zweiter und dritter Erntedurchgang vorgenommen werden kann. Oder aber man erntet stetig, aber noch weniger. Die Erntezeit ist mit Johanni (24. Juni) vorbei, nun muss die Pflanze noch einmal gedüngt werden und ungestört wachsen, um sich zu erholen. Eine ausgewachsene und gepflegte Rhabarberpflanze bringt 5-10 kg Stiele hervor.
Im Kühlschrank hält sich Rhabarber mehrere Tage, wenn er in feuchte Tücher gewickelt wurde. Er eignet sich auch gut zum Tiefgefrieren, dazu wird er am besten bereits in Stücke geschnitten. Schließlich kann man aus Rhabarber gut Kompott, Konfitüre oder auch Saft herstellen – sehr lecker vor allem in Kombination mit anderen Früchten wie Johannisbeeren, Erdbeeren oder Zitrone.