Wilde Zwiebelarten wachsen in Nordamerika und wurden von den dort lebenden Völkern gesammelt und verzehrt. Unsere heutige Gartenzwiebel ist aus Wildarten hervorgegangen, die vor allem in Mittel- und Ostasien weit verbreitet sind. Von dort ist die Zwiebel nach China, Indien, ins Mittelmeergebiet und ins alte Ägypten gelangt, wo sie bereits mehrere tausend Jahre vor Christus kultiviert wurde. Die Ägypter bauten Zwiebeln auf großen, künstlich bewässerten Feldern an. Das Gemüse war ein beliebtes Volksnahrungsmittel, man geht davon aus, dass es sich um eine mildere Sorte als die heute übliche Speisezwiebel handelte. Auch im Römischen Reich waren Zwiebeln bekannt und beliebt.
Vermutlich ist die Zwiebel durch die Römer auch in Gebiete nördlich der Alpen gelangt, jedoch steht der Nachweis für die Zeit vor dem Mittelalter noch aus.
Erst im frühen Mittelalter wird die Zwiebel als Gemüse- und Arzneipflanze genannt. In den kommenden Jahrhunderten verbreitete sie sich in ganz Mitteleuropa. Weiße, gelbe und rote Sorten werden beschrieben. Beliebt in mittelalterlichen Klöstergärten war die dekorative Etagenzwiebel, bei der nicht nur die Bulben, sondern auch kleine Brutzwiebelchen verzehrt werden. Der Zwiebel wurden heilende Kräfte zugeschrieben, sie soll die Fruchtbarkeit stärken, das Blut reinigen und gegen Entzündungen helfen.
Die weltweit führenden Anbauländer sind heute China, Indien und die USA. Verbreitet ist der Zwiebelanbau auch in Osteuropa (Russland, Polen, Ukraine). In Deutschland werden Zwiebeln vor allem in Mittelfranken, im Rheinland und in der Umgebung von Erfurt angebaut.