Wann soll man Paprika aussäen? Die Pflanzen haben eine lange Vegetationszeit und sollten möglichst ab Februar auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus vorgezogen werden, damit man eine befriedigende Ernte erreichen kann. Wer noch früher mit der Aussaat beginnen möchte, sollte die Jungpflanzen in der erste Zeit unter Kunstlicht halten. Dazu geeignet sind Leuchtstoffröhren (Tageslicht), die im Abstand von wenigen Zentimetern über den Pflanzen angebracht werden müssen, damit diese nicht wegen Lichtmangel vergeilen. Die Samen werden zunächst in Schalen ausgesät. Ein warmer Platz ist notwendig, die optimale Keimtemperatur liegt bei 25°C. Wenn die Pflänzchen die ersten richtigen Blätter nach den Keimblättern ausgebildet haben, können sie in einzelne Töpfe pikiert werden. Da sie vor Mitte Mai nicht ausgepflanzt werden können, sollten die Töpfe mindestens einen Durchmesser von 10cm haben oder man muss später noch einmal umtopfen. Normale Zimmertemperaturen und sehr viel Licht sind gut für die gesunde Entwicklung der Pflanzen. Die Pflanzerde darf keinesfalls nass sein, lieber sparsam feucht halten.
Wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, können die zuvor abgehärteten Pflanzen nach draußen. In den meisten Regionen ist dies ab Mitte Mai der Fall. Der wärmste und sonnigste Platz ist gerade recht. Ein Vlies- oder Folientunnel fördert die Entwicklung der Pflanzen. Mit einem sehr großen Ertrag kann in unseren Breiten am ehesten rechnen, wer seine Paprika in einem Gewächshaus zieht.
Paprika sind Starkzehrer und benötigen eine gute Versorgung mit Kali (z.B. durch Holzasche aus der Verbrennung unbehandelten Holzes, oder aber als Patentkali sowie im handelsüblichen Tomatendünger). Ein paar Handvoll Kompost ins Pflanzloch sagt ihnen zu. Im Verlaufe der Vegetationszeit sollte mit ein wenig Stickstoff (Hornspäne, Brennnesseljauche) nachgedüngt werden.
Auf dem Beet benötigen Paprika einen Pflanzabstand von 40x50 cm bzw. sehr groß wachsende Sorten 50x60cm. In windigen Lagen müssen die Pflanzen an einen Stock gebunden werden.
Paprika verträgt sich nicht gut in Mischkultur oder Fruchtfolge mit anderen Nachtschattengewächsen (Tomaten, Auberginen, Kartoffeln). Der Standort sollte jährlich gewechselt werden. Eine Unterpflanzung mit Kräutern, z.B. Basilikum, soll günstig wirken.
Die erste sich bildende Blüte entsteht bei Aussaat im Februar meist im Mai in einer Gabelung des Haupttriebes. Diese sogenannte Königsblüte sollte ausgeknipst werden, dadurch wird die Bildung weiterer Blüten angeregt und der Ertrag erhöht.
Paprika können leicht selbst vermehrt werden. Dazu müssen nur die Samen aus den Schoten genommen und getrocknet werden. Wer mehrere Sorten Chili und/oder Paprika anbaut, muss aufpassen, dass sie sich nicht verkreuzen. Die Schärfe ist meist dominant, was bei Paprika nicht erwünscht ist. Gegen Verkreuzung hilft schon, wenn die Pflanzen mit dem Abstand von einigen Metern zueinander aufgestellt sind. Besser ist es, die Pflanze unter Vlies zu isolieren oder zumindest einen blühenden Zweig mit Vlies zu schützen. Um die Bestäubung muss man sich nicht sorgen, Chilis sind selbstfruchtbar und benötigen keine Insekten. Wenn die Pflanzen vollkommen windstill stehen, sollte man die Blüten allerdings etwas schütteln, um die Befruchtung zu unterstützen. Der Samen von Paprika ist ungefähr drei Jahre keimfähig, im Gefrierschrank noch länger.