Schwarzwurzeln lieben tiefgründigen, humosen Boden ohne Steine. Sehr schwerer Lehm ist ebenso wie zu leichter Sandboden nicht geeignet. Die Erde sollte vor der Aussaat tief gelockert werden, auch eine Aussaat auf Wällen kommt in Frage, dann allerdings muss man regelmäßig wässern.
Gesät wird im April. Bei zeitigerer Aussaat besteht die Gefahr, dass die Jungpflanzen noch zuviel Frost abbekommen und infolgedessen schossen. Sät man zu spät, bleiben die Wurzeln zu dünn. Auch eine Herbstaussaat ist möglich, dann belegen die Pflanzen jedoch 1 ¼ Jahre das Beet. Man sät die langen dünnen und bruchempfindlichen Samen in einem Reihenabstand von 20-25cm und etwa 2cm tief. Sobald die Pflänzchen nach zwei bis drei Wochen aufgelaufen sind, verzieht man sie innerhalb der Reihe auf einen Abstand von 10cm. In den kommenden Monaten sollte man die Reihen durch Hacken von konkurrierenden Unkräutern frei halten und die Pflanzen regelmäßig gießen. Eine leichte Düngung mit Kompost oder organischem Fertigdünger ist willkommen, frischen Stallmist vertragen Schwarzwurzeln nicht und zu hohe Stickstoffgaben können dazu führen, dass die Wurzeln schwammig werden.
Sorten
Es gibt keine große Sortenauswahl, und die meisten Saatgutanbieter haben auch nur eine Sorte in ihrem Angebot:
Hoffmanns Schwarze Pfahl ist die verbreitetste Schwarzwurzelsorte, unkompliziert und bewährt.
Meres ist eine neue Züchtung, die unempfindlich gegen Mehltau ist.
Russische Riesen sind eine altbewährte Sorte mit großen dunklen Wurzeln.
Verbesserte nichtschießende Riesen – diese Sorte ist im Frühjahr weniger empfindlich gegen Frost und kann deshalb schon etwas eher gesät werden.
Schwarzer Peter ist eine alte Sorte, die sich auch für schwerere Böden eignet.
Schädlinge und Krankheiten
Schwarzwurzeln gehören zu den robusteren Gemüsearten. In trockenen Zeiten kann ein Befall mit Echtem Mehltau auftreten, vorbeugend kann man den Boden feucht halten und Sorten wählen, die gegen Mehltau unempfindlich sind. Über den Winter können Wühlmäuse den Pflanzenbestand erheblich dezimieren – dagegen hilft nur allgemeine Wühlmausbekämpfung oder aber das Ernten bereits im späten Herbst.
Ernte, Lagerung und Konservierung
Die Schwarzwurzelernte beginnt im Oktober oder November, wenn die Wurzeln dick genug geworden sind. Solange der Boden offen ist, kann den ganze Winter über geerntet werden. Auch im Frühjahr, wenn die Pflanzen in Blüte gehen, kann man die Wurzeln noch essen, allerdings lässt die Qualität doch nach.
Da die Wurzeln schnell brechen, muss man bei der Ernte vorsichtig zu Wege gehen. Man kann sie nicht einfach herausziehen wie Möhren, sondern muss sie mit dem Spaten seitlich freilegen, um sie aus dem Boden zu holen.
Sind im Garten viele Wühlmäuse unterwegs, ist es oft besser, die Wurzeln im Spätherbst aus dem Boden zu nehmen und an einem sicheren Ort in feuchten Sand eingeschlagen zu lagern. Sonst aber halten sie im Beet am besten frisch.
Möchte man die Wurzeln im Kühlschrank aufbewahren, wickelt man sie in feuchtes Zeitungspapier ein, dann halten sie einige Tage. Bereits fertig zubereitete Schwarzwurzeln lasssen sich gut einfrieren. Auch das klassische Einkochen im Weckglas ist möglich, aber nicht so schonend wie das Einfrieren.